2017-08-14 12:37
Wozzeck in Salzburg
Salzburger Festspiele
Es fasziniert eine überbordende, intensive und handwerklich elegante Inszenierung […] So entsteht aus einer bilderstarken Polyfonie der Assoziationen ein Gesamtkunstwerk mit gebrochenen Idyllen, Kriegsanklagen und Militärkarikaturen, in dem die Tragödie der Charaktere jedoch nicht in einer Übermalung ertrinkt. (Ljubiša Tošić, Der Standard, 9.8.2017)
Wir gratulieren William Kentridge, dessen Inszenierung von Alban Bergs Wozzeck bei den Salzburger Festspielen umjubelt wurde – am 8. August fand die Premiere unter Vladimir Jurowski statt, die Oper wird noch am 14., 17., 24. und 27. August aufgeführt.
Berg, der Wozzeck zwischen 1917 und 1922 komponierte, konnte den Erfolg und den Einfluss, den die Oper auf seine Zeitgenossen haben würde, selbst nicht ahnen:
Es ist mir nicht im Schlaf eingefallen, mit der Komposition des Wozzeck die Kunstform der Oper reformieren zu wollen. Ebensowenig wie dies Absicht war, als ich sie zu komponieren begann, ebensowenig habe ich je das, was dann entstanden war, für etwas gehalten, was für ein weiteres Opernschaffen – sei es das eigene oder daß anderer Komponisten – vorbildlich sein sollte, und auch nicht angenommen oder gar erwartet, daß der Wozzeck in diesem Sinne „Schule machen” könnte. (Alban Berg, Musikblätter des Anbruch, Januar 1930)