2017-08-08 15:28
Volkov dirigiert Bartók
São Paulo
Béla Bartók schrieb insgesamt nur drei Bühnenwerke: die Oper Herzog Blaubarts Burg,das Ballett Der holzgeschnitzte Prinz und die Pantomime Der wunderbare Mandarin. In letzterer vertonte Bartók ein Szenario des ungarischen Schriftstellers Menyhért Lengyel, in dem es um Betrüger, Prostituierte und Verführung geht.
Bartók schrieb die Konzertfassung 1927, ein Jahr nachdem die Bühnenfassung bei der Uraufführung in Köln einen Skandal ausgelöst hatte und bis 1945 nicht mehr gespielt wurde. Seither sind beide Fassungen weltweit unzählige Male aufgeführt worden und aus dem Repertoire nicht mehr wegzudenken
György Kroó betrachtet den Mandarin als einen Wendepunkt im Schaffen Bartóks und stellt fest: „Es ist eine bewusste Abrechnung mit der Weltanschauung und dem Stil seiner Jugend. ... Hier wandeln sich Sprache und Technik völlig zum Ausdrucksmittel des 20. Jahrhunderts.”
Am 10., 11,. und 12. August präsentieren Ilan Volkov und das Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo die Konzertfassung von Der wunderbare Mandarin im Sala São Paulo.