2012-02-23 13:45
Transformation in Boston
Erstaufführung in den USA
Am 25. Februar präsentiert Sound Icon in Boston ein Konzert mit dem Titel „Zwei Meister“: es werden „monumentale Werke“ von Helmut Lachenmann und Beat Furrer aufgeführt.
Furrers Narcissus-Fragment für 2 Sprecher und 26 Spieler ist ein Auszug aus seiner Oper Narcissus und wird zum ersten Mal in den USA aufgeführt. Ebenfalls am Programm steht sein Werk Nuun für 2 Klaviere und Ensemble.
Beide Stücke behandeln das Thema Transformation. In Furrers Narcissus-Fragment sind beide Stimmen in das instrumentale Geschehen eingebettet, wodurch der natürliche Sprechrhythmus zerstört wird – zumeist bleiben Silben oder kleinste isolierte Sprachlaute. Dieser sprachliche Prozess setzt sich instrumental fort, indem Klänge in mehrere Schichten transformiert werden, bis diese plötzlich zusammenfallen. Verbindung und Trennung kennzeichnen das Werk.
In seiner Einführung zu Nuun (lesen sie hier die gesamte Werkeinführung) schreibt Bernhard Günther: „Es geht um das Prinzip der Transformation und zwar auf rhythmischer, harmonischer und klanglicher Ebene – als durchgehender Prozess vom Anfang bis zum Ende. Den dafür nötigen langen Atem hat Nuun in einem bei Furrer kaum dagewesenen Ausmaß. Das Stück spannt einen großen Bogen vom überaus dichten Beginn bis zum einsamen, letzten Anschlagen des Klaviers, das in der Stille verklingt.“
Am Klavier sitzen Paavali Jumpannen und Yoko Hagino. Brian Church und Douglas Williams übernehmen die Rolle der Sprecher. Jeffrey Means dirigiert das Ensemble Sound Icon.