2011-09-01 08:05

Pelleas und Melisande in drei Fassungen


Arnold Schönbergs Pelleas und Melisande (1902) liegt zeitlich zwischen der Verklärten Nacht und den Gurre Liedern einerseits, dem 1. Streichquartett und der Kammersymphonie anderseits. In diesen Jahren vollzieht sich in Schönberg eine Art Umschwung: von der romantischen Harmonik zur Quartenakkordik, von der in der Romantik verankerten symphonischen Dichtung zur Symphonie, vom Riesenorchester zur kammermusikalischen Besetzung.

In Pelleas verwendet Schönberg noch ein Orchester, dessen gigantischer Umfang – 8 Hörner, 4 Trompeten, 5 Posaunen usw. – eine weitere Ausdehnung für die Zukunft nicht mehr gestattete. So war es nur ein Schritt auf dem geraden Wege vorwärts, wenn Schönberg in seiner Kammersymphonie die individuell gestalteten Motivstimmen nicht chorisch besetzte, sondern 15 Soloinstrumenten zuwies.

Neben der Originalbesetzung von Schönberg, bietet die Universal Edition die etwas reduzierte Fassung von Erwin Stein und neuerdings auch eine Fassung für Kammerorchester von Cliff Colnot (2008) an, die am 8. September von der Pori Sinfonietta unter der Leitung von Jukka Iisakkila in Finnland uraufgeführt wird.

4 4 5 4 –  8 4 5 1 –  Pk(2), Schl(3), Hf(2 od. 4), Str(16 16 12 12 8)
(Originalbesetzung)
3 3 3 3 –  4 3 3 1 –  Pk(2), Schl(3), Hf(2 od. 4), Str
(Erwin Stein)
2 2 3 2 –  3 2 2 1 –  Schl(2), Hf, Str
(Cliff Colnot)

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