2014-05-20 10:48
Musikblätter 7
Neuigkeiten von der Universal Edition
Liebe Musikfreunde!
„Damals war keiner unter ihnen scharfhörig genug, das große Räderwerk der verborgenen großen Mühlen zu vernehmen, die schon den großen Krieg zu mahlen begannen”, schreibt Joseph Roth in seinem Roman Radetzkymarsch.
Als am 26. Juni 1914 Emil Hertzka, der die Leitung der Universal-Edition 1907 übernommen hatte, den Mietvertrag für die Büroräumlichkeiten im Wiener Musikverein unterschrieb, schien auch für ihn die alte Welt noch in Ordnung. Erst zwei Tage später begann diese mit dem Attentat in Sarajevo unterzugehen.
100 Jahre später ist der Sitz der UE immer noch der Wiener Musikverein. In denselben Räumlichkeiten, in denen früher Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Alban Berg, Béla Bartók, Leoš Janáček oder Kurt Weill aus- und eingingen, verkehren heute mit derselben Selbstverständlichkeit Pierre Boulez, Arvo Pärt, Wolfgang Rihm und Georg Friedrich Haas.
Wie war es möglich, dass die UE zwei Weltkriege überstand und auch heute noch als ein Verlag besteht, der auf dem Fundament der Schlüsselwerke der Moderne sich für die Musik der Gegenwart engagiert? Diese Ausgabe der Musikblätter versucht die UE-Geschichte anhand des Wirkens dreier großer Männer nachzuzeichnen, ohne die der Verlag in seiner heutigen Gestalt undenkbar wäre: Emil Hertzka (1869–1932), der dem Verlag mit seinem Bekenntnis zur Musik der Zeitgenossen eine neue Identität gab. Hans W. Heinsheimer (1900–1993), der mithalf, die großen Bühnenwerke vom Beginn des 20. Jahrhunderts durchzusetzen. Alfred Schlee (1901–1999), der während des Zweiten Weltkriegs viele Kompositionen vor ihrer Vernichtung rettete und nach 1945 in der UE so gut wie alle bedeutenden Komponisten seiner Zeit versammelte. Wir verneigen uns vor diesen Visionären, die stets die Zeichen der Zeit erkannten.
Am Beginn des 21. Jahrhunderts stehend, fragen auch wir uns, wie wir auf die Herausforderungen der Gegenwart zu reagieren haben. Der Musikmarkt hat sich stark ausdifferenziert und jede Nische will von einem Musikverlag, der auf der Höhe seiner Zeit agiert, bedient sein. Um der großen Nachfrage an den Musikblättern gerecht zu werden, haben wir uns entschlossen, diese künftig ausschließlich in elektronischer Form zu publizieren. Wir wollen Ihnen ab sofort in multimedialer Form alle jene Inhalte aufbereiten, die für Ihre Arbeit und dramaturgischen Entscheidungen wichtig sind.
Alle Interessenten, die noch nicht im E-Mail-Verteiler sind, können sich an dieser Adresse ohne großen Aufwand registrieren:
www.universaledition.com/anmeldung-mb
Wir hoffen sehr, dass Sie den Musikblättern auch in ihrer neuen Form die Treue halten!
Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Ihr UE-Promotion-Team
promotion@universaledition.com