2017-06-20 09:25
Metzmacher dirigiert Schreker
Bayerische Staatsoper, München
1915, während der 1. Weltkrieg um ihn tobte, schrieb der aus gesundheitlichen Gründen ausgemusterte 27-jährige Franz Schreker seine Oper Die Gezeichneten. Nur drei Jahre zuvor war er mit der Uraufführung von Der ferne Klang in Frankfurt am Main über Nacht zu einem der bedeutendsten Opernkomponisten seiner Zeit geworden, wohingegen Die Gezeichneten zuerst wegen deren Modernität sowie des gesellschaftskritischen Inhalts nicht aufzuführen waren.
Wenn für Arnold Schönberg die Musik ‘Gedanke’ war, dann war sie für Franz Schrekerin erster Linie ‘Klang’. In seiner Oper Die Gezeichneten steht neben Momenten der Dekadenz vor allem der Gegensatz zwischen Kunst und Leben im Mittelpunkt.
Seit der umjubelten Aufführung bei den Salzburger Festspielen im Jahr 2005 findet das Werk immer breitere Resonanz. Nun wird es in München an der Bayerischen Staatsoper unter Ingo Metzmacher wieder aufgeführt, und zwar am 1., 4., 7. und 11. Juli.
Wir haben mit Ingo Metzmacher, der Die Gezeichneten bereits 2007 in Amsterdam dirigiert hat, über die Musik von Schreker gesprochen: