2010-10-18 11:27

Georg Friedrich Haas: Zwei Uraufführungen

Donaueschingen und Heidelberg


limited approximations von Georg Friedrich Haas ist ein Werk für sechs Klaviere im Zwölfteltonabstand und Orchester. Durch die Stimmung der Klaviere wird es möglich, Musik innerhalb einer Skala von 72 Tönen pro Oktave genau hörbar zu machen. Die Komposition von Verschmelzung und Reibung ist in diesem Tonsystem in noch weit differenzierterer Weise möglich als in der üblichen zwölftönigen Temperierung. Das Werk wurde am 17. Okt. in Donaueschingen uraufgeführt (Dirigent: Sylvain Cambreling).

Arthur F. Becker (od. Buhr?) ist im Auftrag des KlangForum Heidelberg entstanden. Hans Prinzhorn hatte bis 1921 Zeichnungen psychisch Kranker an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg gesammelt. Haas bezieht sich in seinem Werk auf eine Zeichnung des Patienten Arthur F. Becker mit einem fein ziselierten Geflecht von dichten, verschlungenen Linien, die eine Landschaft beschreiben. Aber das eigentlich Bedrohliche kommt aus jenen Teilen der Zeichnung, wo Leerräume stehen geblieben sind. Die Uraufführung ist am 22. Okt., Ausführende sind SCHOLA Heidelberg und ensemble aisthesis. Die belgische Erstaufführung findet am 23. Okt. beim Festival TRANSIT in Leuven statt.

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