2017-02-16 11:13
Die Antilope an der Oper Köln
Köln
Am 5. März kommt es zur deutschen Erstaufführung von Johannes Maria Stauds Oper Die Antilope an der Oper Köln. Weitere Aufführungen finden am 10., 12., 18., 23. und 26. März statt.
Howard Arman dirigiert das Gürzenich-Orchester Köln in Dominique Menthas Inszenierung mit Claudia Rohrbach, Miljenko Turk, Michael Mrosek, Lucas Singer, Martin Koch, Dalia Schaechter und Emily Hindrichs in den Hauptrollen.
Das Libretto stammt von dem vielfach ausgezeichnetem Lyriker Durs Grünbein, der mit Staud unter anderem für die Oper Berenice zusammengearbeitet hat.
Der Komponist über das Werk:
Die Oper erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, Victor, der ein entfernter Verwandter und Wiedergänger des Victor Krap (Samuel Beckett, Eleutheria) und des Schreibers Bartleby (Herman Melville) ist. Victor, ein Verweigerer und gesellschaftlich Außenstehender, entzieht sich einer immer klaustrophobischer werdenden Firmenfeier (inklusive sinnlos leerlaufendem Partygeschwätz) durch einen Sprung aus dem Fenster. In der Folge irrt Victor durch eine absurd verzerrte städtische Welt und gerät bei seiner „Reise durch die Nacht” in die eigenartigsten Situationen, die sich ihm teils bedrohlich und entsetzlich, dann wiederum komisch und grotesk, stets auf der Kippe zwischen Realem und Irrealem, darstellen.
Unser Mann wird dabei hin- und hergerissen zwischen einem beobachtenden Abseitsstehen, einem spontanen Eingreifen-Wollen (er ist nicht ohne moralische Reizbarkeit) und einem Sich-treiben-Lassen durch die Dynamik der kuriosen und sonderbaren Situationen, in die er stolpert. Am Ende dieser Reise kehrt Victor, dessen wahre Motivation ein Rätsel bleibt, jedenfalls wieder unerwartet und auf höchst eigenartige Weise auf die Firmenfeier zurück. Die Zeit ist während seiner Abwesenheit gleichsam stehengeblieben und die Party geht weiter, als ob nichts passiert sei. Die Möbius-Schleife hat sich geschlossen.