2017-05-17 11:55

Currentzis dirigiert Berio

Elbphilharmonie, Hamburg; Kathedrale, Saint-Denis


Luciano Berio (c) Universal Edition, Eric Marinitsch; ed. Johannes Feigl

Coro hat eine im wesentlichen epische und erzählerische Struktur, vorwiegend zusammengesetzt aus in sich geschlossenen Episoden, die untereinander vielfach kontrastieren. Es handelt sich jedoch nicht um einen elementaren Kontrast; öfter wiederholt sich sogar der gleiche Text mit anderer Musik. […] Es ist vergleichbar mit dem Projekt einer Stadt, das auf verschiedenen Ebenen realisiert wird und unterschiedliche und eigenständige Dinge, Umstände und Menschen hervorbringt und in sich vereint, ihre kollektiven und individuellen Merkmale, ihre Verwandtschaften und Gegensätzlichkeiten zum Ausdruck bringt.

Die spezielle Aufstellung von Sängern und Instrumenten auf dem Konzertpodium – wo jeweils ein Chormitglied mit einem Instrumentalisten zusammen musiziert – dient dazu, das breite Spektrum von Wechselwirkungen zwischen Stimmen und Instrumenten akustisch und optisch zu verstärken. (Luciano Berio über Coro)

Teodor Currentzis (c) Alisa Calipso for MalinaLuciano Berios Coro nimmt sich Volkslieder zum Thema. Zwar werden keine eigentlichen Volkslieder zitiert oder abgewandelt, es werden vielmehr sehr unterschiedliche volkstümliche Techniken und Klanggesten aus verschiedenen Kulturkreisen präsentiert und gelegentlich kombiniert, ohne jeden Bezug auf bestimmte Lieder.

Gemeinsam mit dem MusicAeterna Chor und dem Mahler Chamber Orchestra bringt Teodor Currentzis am 29. Mai Coro auf die Bühne der Elbphilharmonie in Hamburg. Ein Folgekonzert findet am nächsten Tag beim 50. Festival de Saint-Denis in der Kathedrale von Saint-Denis statt.

Iin der Elphilharmonie wird neben Coro ebenfalls Berios Call für 5 Blechbläser erklingen.

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